Sparzwangstreik

„Sparzwangverordnung“: Erlass des Kommandierenden Generals des X. Armeekorps in Hannover, wonach alle Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren den größten Teil ihres Lohnes als Sparguthaben festzulegen hatten.

01.05.1916            Streik der Arbeiterjugend Braunschweigs gegen die Sparzwangverordnung der Militärbehörden; dem Streik schlossen sich spontan viele Frauen an, die sich aufgrund der unzureichenden und sichtlich ungerechten Lebensmittelversorgung empörten.

02.05.1916            Eine zweite Streikversammlung fand im „Ölper Waldhaus“ statt.

Die Demonstrationen in Braunschweig dauerten mehrere Tage, wobei Lebensmittelgeschäfte geplündert, Fensterscheiben von 70 Privathäusern und 25 Geschäfte demoliert wurden . Die Regierung setzte Militär ein. Nach einigem Zögern schlossen sich die Gewerkschaften den Protesten an und drohten mit einem Generalstreik.

06.05.1916            Daraufhin zogen die Militärbehörden den Erlass wieder zurück.